Forager – Vorschau

Was bekommt man, wenn man Zelda, Stardew Valley und Terraria in einen Topf wirft? Richtig: Forager.

Der kleine Alleskönner aus dem Hause HopFrog ist ein Open-World-Abenteuer mit mehr als nur einer Prise Crafting. Wir haben schon einmal einen Blick in die Closed Beta des kommenden Indie-Hits geworfen.

Der kleine Alleskönner

In Forager starten wir auf einer kleinen Insel. Mit einer Spitzhacke ausgerüstet, machen sich wir uns gleich ans Werk. Steine, Bäume, Büsche. Nichts ist vor unserem Helden sicher, denn in Forager steht das Farmen im Mittelpunkt. So bauen wir Erze ab, ernten Beeren und Früchte, und gewinnen Holz. Die Ressourcen tauchen nach einer gewissen Zeit an beliebiger Stelle der Insel wieder auf. So kommen wir nie in die Bredouille, alles verbraucht zu haben. Neben Ressourcen sammeln wir auch Nahrungsmittel, um unseren Hunger zu stillen und die Erschöpfung zu bekämpfen. Sind Bauch und Inventar gut gefüllt, ist es an der Zeit für den ersten Ofen. Im Menü wählen wir den Unterpunkt »Build« aus und platzieren ihn frei in der Landschaft.

Niemals langweilig! Es gibt immer etwas zu tunNeben industriellen Fertigungsgebäuden wie Öfen, Ambossen und Webstühle, gibt es auch Landwirtschaft mit beispielsweise Mühlen, Ökonomie mit allem, was mit Geld zu tun hat, und magische Gebäude. Doch all das müssen wir erst freischalten. So erhalten wir für jede abgebaute Ressource einen kleinen Erfahrungsschub. Haben wir genug Punkte angesammelt, steigen wir im Level auf und können über den Skill-Tree unseren gewonnen Erfahrungspunkt in neue Fertigkeiten investieren.
Das Skillsystem ist denkbar einfach, so stehen uns neue Gebäude oder Boni als Auswahl zur Verfügung. Haben wir uns für einen Punkt entschieden, eröffnen sich damit zwei neue Möglichkeiten. Auf diese Art verzweigt sich der Skill-Tree, es lieg in unseren Händen, in welchem der vier Bereiche (Industrie, Landwirtschaft, Ökonomie, Magie) wir uns fortbilden wollen. Zwar waren ein Teil der Skills innerhalb der Closed Beta noch gesperrt, doch anhand der Beschreibungen lässt sich erahnen, dass das Spiel einen größeren Umfang besitzt, als man im ersten Augenblick glauben möchte. Laut der Übersicht können wir insgesamt 64 Skills freischalten.

Die Grafik ist minimalistisch und dennoch wunderschön. Forager verfügt zudem über einen Tag- und Nachtzyklus. Gemeinsam mit der stimmigen Soundkulisse aus Musik und Geräuschen versinken wir gänzlich in diesem niedlichen, kleinen Spiel, das uns das Zeitgefühl völlig vergessen lässt.

Landbesitz für Fortgeschrittene

Bald wird es auf unserer kleinen Insel zu eng, doch die Expansion gibt es nicht für lau. Gold erhalten wir durch Golderz, das wir zu Barren einschmelzen und zu Münzen pressen. Auch können wir hergestellte und gefundenen Sachen am Marktplatz verkaufen, sobald wir diesen freigespielt haben. Die ersten Inseln sind günstig, so setzen wir schnell Fuß auf neuem Land. Was wir für unser Gold bekommen, ist eine Überraschung. In der Beschreibung der Closed Beta ist von 49 Landflächen die Rede, die wir unser Eigen nennen können. Dabei gibt es nicht nur grüne Landschaften wie im Startgebiet, sondern auch karges Ödland, Eis- und Wüsteninseln und vieles mehr.

Auf jeder neuen Insel gibt es etwas zu entdecken. Mal muss ein Rätsel gelöst werden, mal helfen wir beim Ausstatten eines Museums. Die Vielfältigkeit ist groß, der Erkundungsaspekt ist ein wichtiger Bestandteil von Forager. So finden wir auch neue Gegnertypen und Dungeons auf den Inseln, denn wer denkt, dass unser kleiner Held ein Pazifist ist, der irrt.
In der Spielwelt wimmelt es von Schleimen, Skeletten und allerhand anderem Viehzeug, das uns ans Leder möchte. Auch können wir uns Bossen stellen. Hier gilt es, sich zu verteidigen und den Gegnern zu vorzukommen. Haben wir sie erlegt, können wir Knochen, Schleim und andere Materialen erbeuten. Auch die Gegner respawnen nach und nach, während wir uns weiter dem Insel-Alltag widmen. Doch es gibt nicht nur bösartige Nachbarn, Kühe und Hühner streifen umher und lassen sich füttern. So erlangen wir Eier und Milch, die wir dann an unserer Kochstelle weiterverarbeiten.

Ein volles Inventar ist an der Tagesordnung

Wir können nicht nur ernten, sondern auch anpflanzen. Weizen und Chillischoten kultivieren, um daraus leckere Gerichte zuzubereiten, die uns heilen und sättigen. Fische fangen wir mithilfe von kleinen Fallen, die wir entlang unserer Inseln im Wasser platzieren. Manchmal fischt man auch etwas Seetang hinaus oder Sand, den wir wiederum für die Herstellung von Glas benötigen. Auch können wir Käfer fangen oder Feen einsammeln, um dadurch Erfahrungspunkte zu gewinnen. Magier spielt ebenfalls eine Rolle in der Inselwelt unseres kleinen Helden. So gibt es allerlei Spruchrollen, die beispielsweise die Bäume sprießen lassen.

Vom niemand zum Workaholic

In Forager gibt es immer etwas zu tun. Vom ersten Augenblick an zieht uns das Spiel in eine Spirale aus Farmen, Herstellen und Verwerten. Wir kommen nie zur Ruhe, denn je weiter wir aufleveln und je mehr Land wir erlangen, desto mehr Möglichkeiten stehen uns offen. Für jedes Problem gibt es eine Lösung, so bekämpfen wir mangelnden Inventarplatz mit einem größeren Rucksack, für den wir beispielsweise über den Skill-Tree die Verarbeitung von Leder erlernen müssen.
So finden wir uns nach ein paar Stunden zwischen unseren zehn Öfen hin und her eilend, während wir Erze, Holz, Tierhäute und Knochen sammeln, um unsere Spitzhacke ein weiteres Mal zu verbessern. Das ständige Verbessern und Freischalten von neuen Craftingmöglichkeit bildet den Kern von Forager. So wird es niemals langweilig, aber manchmal ganz schön stressig. Es gibt immer neue Dinge zu entdecken, wie Artefakte, die uns Vorteile und Boni verschaffen. Es gibt Waffen und Ausrüstung, mehrstufige Kochrezepte, versteckte Schätze und natürlich jede Menge kleinere Aufgaben, mit denen die NPCs auf uns warten.

Fazit

Forager macht Spaß! Schnell verlieren wir uns in diesem wunderschönen Spiel, versinken in der Vielzahl von Möglichkeiten und fluchen auch ein bisschen, weil wir den benötigten Skill noch nicht erlernt haben. Gleichzeitig sind wir auch ein wenig überfordert, wenn man etwas Negatives an Forager finden möchte, dann das: Es ist zu viel. Es ist kein Spiel zum Entspannen, sondern eines das fordert. Wir werden zum Workaholic und können aus diesem Kreislauf nur schwer ausbrechen.

Forager ist großartig!
Obwohl in der Closed Beta nicht alle Skills und Möglichkeiten enthalten sind, ist der Umfang enorm. Man kann nicht aufhören, bekommt nie genug von der Welt. Es ist ein wunderbarer Zeitvertreib. Ein Erlebnis, das einen den Blick auf die Uhr völlig vergessen lässt. Und das ist wohl das größte Kompliment, das man einem Spiel machen kann. Forager ist eines jener Spiele, das man liebsten die ganze Nacht spielen würde.

Forager erscheint im Herbst. Wer nicht solange warten möchte, hat die Möglichkeit, eine Demo des Spieles anzuspielen. Der Entwickler arbeitet außerdem am Multiplayer für Forager, der per Patreon finanziert wurde. Dieser wird im kommenden Jahr dem Spiel hinzugefügt, außerdem wird es kostenlose DLCs nach Release geben. Die Patreon-Kampagne läuft weiterhin, das nächste große Ziel ist das Bereitstellen des Modsupports.

Die Frau mit Tausend Namen. Similicious. Simi. Lily Ashby. Zockerin aus Leidenschaft seit 1993. Seitdem hat sie nicht nur Kultur- und Geschichtswissenschaften eingehend studiert, sondern auch die Videospiellandschaft. Simi ist Hauptschreiberling und Obertroll der Brückentroll Crew.

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